Standorte und Kulturbedingungen


Am Fenster – auf dem Fensterbrett


Allgemein: Bei vielen Kakteenfreunden beginnt das Hobby damit, daß man gekaufte oder geschenkte Pflanzen auf dem Fensterbrett kultiviert. Manchem Kakteenfreund steht überhaupt keine andere Möglichkeit zur Verfügung. Nun ist das Fensterbrett für jede Pflanzenpflege ein einseitiger und extremer Standort, da das Klima im Raum in erster Linie auf die Bedürfnisse des Menschen abgestimmt ist. Verglichen mit andern Kulturmöglichkeiten (Gewächshaus und Frühbeet) ist die Kakteenpflege im Zimmer dadurch gekennzeichnet, daß in der Vegetationszeit die Temperaturen im Mittel verhältnismäßig niedrig liegen, obwohl es kurzfristig und einseitig zu starker Erhitzung kommen kann. Im Winter dagegen liegen die Temperaturen relativ hoch. Die Luftfeuchtigkeit ist stets relativ niedrig und die Beleuchtung einseitig. Daher sind nicht alle Gattungen für eine Fensterbrettkultur geeignet. Einige geeignete Arten sind in einer Tabelle aufgelistet.

Fensterlage: Kakteen lieben Licht und Sonne. Sie können daher im Zimmer nirgendwo anders, als direkt am Fenster kultiviert werden. Grundsätzlich sind Nordfenster oder stark beschattete Fenster wenig geeignet. Günstiger sind dagegen Südost-, Süd- und Südwestfenster. Vom Lichteinfall ist die Kultur am Südfenster am ehesten zu empfehlen.

Kulturbedingungen: Die Kultur am Fensterbrett setzt auch voraus, daß die Kakteen nicht in zu kleinen Töpfen gepflegt werden. Diese würden sich bei direkter Sonne sehr rasch erhitzen und schnell austrocknen. Sehr viel günstiger ist es, die Kakteen in Kunststoff- oder Tontöpfe zu pflanzen. Als Substrat in den Töpfen eignet sich Kakteenerde, die überwiegend mineralische Bestandteile beinhaltet. Das in den Baumärkten erhältliche, häufig als Kakteenerde bezeichnete Substrat, ist als Universalerde für die meisten Arten ungeeignet. Zum Thema Kakteenerde haben wir für Sie einen eigenen Beitrag zusammengestellt. In der Wachstumszeit (Frühjahr/Sommer) können die Töpfe mit den Pflanzen zusätzlich in eine Pflanzwanne gestellt werden, die beispielsweise mit Orchideenerde oder Pinienrinde aufgefüllt wird. Durch leichtes Anfeuchten des Einfütterungssubstrats erreich man ein gleichmäßiges Mikroklima um die Pflanzen herum, ohne daß die Pflanzen direkt gegossen werden. Im Herbst/Winter, wenn die Pflanzen dann kühler gestellt werden, sollte nicht mehr genebelt werden. Die Gefahr von Fäulnis durch eine Pilzinfektion ist dann sehr hoch. Die meisten Pflanzen befinden sich in dieser Zeit in der Ruhe und sollten auch keine Feuchtigkeit aufnehmen.

Ausbaumöglichkeiten: Gute Möglichkeiten zur Kakteenkultur in der Wohnung biete ein ausgebautes Blumenfenster. Es erlaubt, das Klima des Pflanzenbereiches zumindest teilweise vom Klima des Wohnbereiches zu trennen. Für überraschend warme Tage im Frühjahr sollte eine Schattiermöglichkeit vorhanden sein. Auf der dem Zimmer zugewandten Seite erlauben Schiebetüren oder kleine Fenster ein bequemes Arbeiten. Sie schirmen zusätzlich die zu trockene und im Winter die zu warme Zimmerluft ab. Durch leichtes öffnen kann hier im Sommer ein Hitzestau und in kalten Winternächten zu tiefe Temperaturen vermieden werden. Eine Möglichkeit zu einer vor Regen geschützten Außenbelüftung sollte gegeben sein.

Eine andere interessante Möglichkeit bietet noch die Kultur auf der Fensterbank vor dem Fenster, was vergleichbar mit einem Balkonkasten ist. Hier können die Pflanzen im Frühjahr, wenn keine Fröste mehr auftreten, aufgestellt werden. Der Vorteil liegt hier eindeutig in der ständig vorhandenen frischen Luft und die Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht, was alle Kakteen mögen. Wichtig ist hierbei, daß ein Schutz vor Regengüssen geboten werden muss.

Übersicht geeigneter Arten am jeweiligen Standort:

KakteenstandortWachstums-
bedingungen
Arten
Blumenbank im ZimmerAllgemein für Kakteen zu dunkelBestenfalls an einem hellen Standort für Schlumbergera (Weihnachtskaktus) geeignet.
Fensterbank im Zimmer am NordfensterHell, aber ohne Sonne. Einseitiger Lichteinfall. Im Sommer verhältnismäßig kühl, im Winter verhältnismäßig warm.Schlumbergera (Weihnachtskaktus), Rhipsalidopsis (Osterkakteen)
Fensterbank im Zimmer Ost- oder WestfensterEinseitiger Lichteinfall. Hell, aber nur Morgen- bzw. AbendsonneEpiphyllen, in Südost- oder Südwestfenstern auch “Grüne Mammillarien”, wie M. rhodantha und M. zeilmanniana. Notokakteen, wie N. ottonis. “Grüne Cleistokakteen”, wie C. smaragdiflorus. “Grüne kleine Gymnocalycien”, wie G. bruchii, G. andreae und G. baldianum. Säulenkakteen und Echinopsen. Bei Möglichkeit zu kühler Überwinterung auch Rebutien, wie R. krainziana und R. deminuta
Fensterbank im Zimmer am SüdfensterEinseitiger Licht- und Wärmeeinfall. Überwinterungstemperatur liegt verhältnismäßig hoch. Töpfe möglichst einfütternDicht bedornte Mammillarien, wie M. elongata. Astrophyten, wie A. ornatum und M. myriostigma. Ferokakteen, etwa F. latispinus. Dicht bedornte, behaarte oder bereifte Cereen. Kleinbleibende Opuntien, wie O. microdasys. Thelokakteen, wie T. bicolor
Fensterbank vor dem Fenster, bei Südost- oder SüdwestlageWenn ein Schutz vor Regenfällen gegeben ist, in der Vegetationszeit ein guter Standort für robuste Kakteen. Für den Winterstandort sollte ein heller, kühler (5-10 °C) vorhanden sein. Töpfe möglichst einfütternRobuste Echinopsen, Rebutien, Lobivien, Sulcorebutien, Mammillarien, Notokakteen, Gymnocalycien und kleine Trichocereen
Quelle: Götz und Gröner “Kakteen” Eugen-Ulmer-Verlag

Frühbeet


Pflege_Frühbeet
Frühbeet der Firma Beckmann KG, Typ Allgäu, Modell 3 – Typ 2 auf Bosch Alu-Profile, als Boden eine Siebdruckplatte, mit Teichfolie umspannt

Allgemein: Wie schon im Abschnitt Fensterbrettkultur erwähnt, sind die Kulturmöglichkeiten trotz sehr origineller Ideen des Kakteenfreundes, an diesem Standort letztendlich begrenzt. Wenn die Sammlung größer wird und auch der Wunsch besteht, anspruchsvollere Kakteen zu pflegen, wird versuchen, im Garten oder auf einen hinreichend großen Balkon einen Kakteenkasten aufzustellen. Da diese Kästen selten voll beheizt werden können, muss man die Pflanzen zur Überwinterung an einen anderen Ort, meist ins Wohnhaus, räumen. So bietet die Kakteenkultur im Frühbeetkasten ihre eigenen besonderen Möglichkeiten und Probleme. Für die Kakteenkultur geeignete Kästen werden in verschiedenen Formen im Fachhandel angeboten. Als sehr praktisch erweist sich hier eine pultförmige Bauweise, die für die Aufstellung auf großen Balkonen oder an der Hauswand sehr geeignet ist.

Konstruktion: Die für die Aufstellung im Garten vorgesehenen Kästen, die sich aus dem Vorläufer des Mistbeetkastens entwickelt haben, können leicht selbst gebaut werden. Die benötigten Einzelteile, wie Frühbeetfenster in Normgrößen oder Randeinfassungen aus Beton, Holz oder Kunsststoffen sind im Fachhandel erhältlich. Diese Randeinfassungen bringen jedoch den Nachteil mit sich, das die am Rand stehenden Kakteen weniger Helligkeit erhalten. Daher ist die bessere Lösung einen Metall oder Holzrahmen zu verwenden, die allseits verglast oder mit Gartenbaufolie bespannt werden. Folienbespannte Kästen sind sehr einfach und schnell zu erstellen, aber durch die Einwirkung des Sonnenlichts altert jede Folie nach einiger Zeit. Sie wird spröde und reißt letztendlich.

Da Kakteenkästen kulturbedingt in der Sonne stehen, sind Folienkästen nur als kurzfristige Lösung zu empfehlen. Eher geeignet ist eine Verglasung mit modernen Kunststoffen. Bewährt haben sich hierbei formstabile Stegdoppelplatten. Sie birgen den Vorteil, sich bei Wärmeeinwirkung nicht zu verbiegen. Zu beachten ist aber, das aus Plexiglas bestehende Platten bei Wärme merklich ausdehnen. Ab einer bestimmten Größe ist daher eine feste Verschraubung nicht zu empfehlen, sondern mit Spielraum eingepasste oder eine dauerelastische Verkittung ratsam. Empfehlenswert sind die seit einiger Zeit im Handel angebotenen Frühbeete, die ganz aus Kunststoff bestehen. Sie sind leicht und mühelos aufzustellen und die Wände sind durchsichtig. Somit erhalten auch die in der Ecke stehenden Pflanzen genügend Licht.

Praktisch ist es, den Boden des Kastens wasserdicht zu gestalten oder im Kasten die Kakteentöpfe in Wannen aus Blech oder Kunstoff zu stellen. Hierdurch wird die empfohlene Bewässerung von unten ermöglicht. Voraussetzung ist aber, die Wannen waagerecht zu positionieren. Zur Belüftung sind automatische Fensteröffner eine gute Investition. Einmal auf eine bestimmte Temperatur eingestellt leisten sie sehr zuverlässig mittels einer Wachspatrone, die sich bei Wärme sehr stak ausdehnt und über Hebelkräfte das Fenster anhebt und bei Abkühlung wieder schließt, ihren Dienst. Somit gewährleistet man ein optimales Klima und braucht z.B. nach einem Sommergewitter mit anschließendem Sonnenschein keine Sorge haben, das die Temperatur im Frühbeet auf ein schädliches Maß ansteigt. Bei stärkeren Wind sollte man den automatischen Fensteröffner, der leicht am zu hebenden Fenster befestig werden kann, trennen und das Frübeetfenster mittels manueller Verriegelung zu sichern. In einen ungünstigen Winkel könnte der Wind sich unter das Fenster legen und somit Zerstörungen anrichten.

Nach etwa 20-jähriger Erfahrung in der Frühbeetkultur haben sich auch einige Verbesserungen herausgestellt. Ein Kakteenfrühbeet direkt auf dem Boden anzulegen, ist zwar durchaus möglich, hat aber auch einige Nachteile. Auf dem Rasen oder von Rasen umgebene Aufstellorte, ist hinein wachsender Rasen immer wieder zu beobachten. Darüber hinaus sind zwar nützliche, aber für die Kateenkultur lästige Ameisennester anzutreffen, die auch gerne einmal größere Töpfe zum Nestbau aushöhlen. Im Spätsommer, bei wieder kühleren und feuchteren Bodenverhältnissen, besonders in den Nächten, ziehen dann gerne Schnecken über die Pflanzen und lassen oftmals Fraßschäden zurück. Aus diesen Gründen, wäre ein Frühbeet als Hochbeetkonstruktion die bessere Wahl. Schon etwa 50 cm über dem Boden reichen aus, um zumindest diesen Gefahren aus dem Weg zu gehen.

Kulturbedingungen

Wärme: Das Hauptargument für die Kakteenkultur im Frühbeetkasten ist die höhere Wärme. Der relativ kleine Luftraum eines Kastens erwärmt sich sehr schnell und hält die Wärme fest. Schon nach kurzer Sonnenscheindauer ergeben sich im Kasten erheblich höhere Temperaturen als außerhalb, was aber auch eine große Gefahr beinhaltet. Wie schon im Kapitel Konstruktionen erwähnt, leisten automatische Fensteröffner hier zuverlässig ihren Dienst, was berufstätige Kakteenfreunde sehr zu schätzen wissen. In den Übergangsjahreszeiten kann man durch eine einfache elektrische Zusatzheizung, kurze und leichte Frostperioden überbrücken und verlängert die Kulturzeit erheblich. In meinem Frühbeetkasten habe ich einen 750 W Heizkörper hinein gestellt.

Bei Temperaturvorhersagen von unter 3 °C wird dieser stündlich mittels Zeitschaltuhr für 10 Minuten eingeschaltet. Hierbei steigt die Temperatur auf ca. 10 °C an und fällt langsam wieder auf ca. 5 °C ab. Eine Überhitzung kann nicht eintreten, da der automatische Fensteröffner ab einen Schwellwert von 20 °C das Fenster öffnet bzw. wieder schließt. Bei Frostvorhersage wird die Heizzeit entsprechend verlängert. Alternativ wäre hier ein Temperaturschalter (Thermostatschalter) die idealere Lösung.

Licht: Neben der Wärme ist das Licht sehr wesentlich verantwortlich, für ein gesundes Wachstum der Kakteen. Man wird daher einen Kakteenkasten an einer hellen Stelle im Garten oder auf den Balkon setzen, wenn möglich frei von Schatten durch Bäume oder Häuser. Die Neigung der Deckscheibe sollte nach Süden gerichtet sein, da hier am wenigsten Sonnenlicht zurück geworfen wird. Die Konstruktion des Kastens sollte wenig Lichtverlust zulassen. Übliche Glasarten lassen zwischen 80-90% des Lichtes hindurch, verschmutztes Glas jedoch nur 50-60%. Daher sollten die Kastenscheiben öfters gereinigt werden. Im Frühjahr sollten gerade aus der Überwinterung kommende Pflanzen vor zu intensiver Sonneneinstrahlung geschützt werden, um Verbrennungen zu vermeiden. Als Schattierungsmaterial leisten alte Gardinenreste oder andere witterungsbeständige dünne Stoffe einen guten Dienst.

Eine unregelmäßige Schattierung von 2-3 Wochen ist hierbei eine gute Faustformel, wobei die Pflanzen ständig beobachtet werden müssen, um Verbrennungen frühzeitig zu erkennen. Nach der Eingewöhnung an den Sommerstandort vertragen die Pflanzen auch ungefiltertes Sonnenlicht, durch weites öffnen des Frühbeetfensters. Vor allem im Spätsommer und Herbst ist dies zur Abhärtung und Ausreifung der Pflanzen sehr zu empfehlen. In diesen Jahreszeiten sollte man das Fenster auch in der Nacht nicht ganz schließen, da die starken Temperaturgegensätze zwischen Tag und Nacht für die Pflanzen fördernd in Bezug auf die Ausbildung von Bedornung und Blütenansatz wirken.

Bewässerung und Feuchtigkeit: Bei der Kultur von Kakteen im Frühbeetkasten ist zu beachten, daß es bei kühlen und regnerischen Wetterlagen im Kakteenkasten kaum wärmer ist als außerhalb. In solchen kühlen Perioden sollte vorausschauend auf Wassergaben verzichtet werden. Die Luftfeuchtigkeit ist im Kasten nur schwer regulierbar. Bei vollsonnig stehenden Kästen kann in Wärmeperioden der Zwang zu starker Lüftung, zusammen mit hohen Temperaturen, zu sehr niederer Luftfeuchtigkeit führen. Selbst an diese Bedingungen angepasste Pflanzen neigen dazu, trotz ausreichenden Gießen, zu kümmern. Zu beobachten ist das z.B. bei Rebutien, Sulcorebutien, Notokakteen, Parodien oder Oreocereen. Verdunstungsgefäße und ein abendliches Nebeln können hier Besserung bringen. Hierbei ist aber immer Vorsicht geboten, da wiederum zu hohe Luftfeuchtigkeit und Staunässe Pilzinfektionen begünstigen.

Überwinterung: Eine ganzjährige Kultur im Frühbeet ist im Bezug auf die Wintermonate nur bedingt empfehlenswert. Hier spielt die Verglasung und Bodenisolation eine entscheidende Rolle. Zusätzlich muss eine ausreichende Heizmöglichkeit installiert sein. Zur Verglasung sind hier 16 mm Stegdoppelplatten und ein dickeres Betonfundament Voraussetzung, um wenig Wärmeverluste zu erhalten. Die Heizungsanlage sollte mittels Temperaturschalter regelbar sein, um eine gleich bleibend niedrige Überwinterungstemperatur zu gewährleisten. Geeignete Heizanlagen und Regelungstechnik bietet der Fachhandel an. Eine Wärmeversorgung mit Petroleumbrennern ist nicht ratsam, da hierbei sehr hohe CO2-Konzentrationen im Kasten auftreten und für eine Frischluftzufuhr gesorgt werden muss.

Weiterhin sollte das Frühbeet ständig von Schnee und Eis befreit werden, da alle Gattungen einen sehr hellen Winterstandort bevorzugen. Eine Zusatzbeleuchtung mit energiesparender LED-Lampen könnte hierbei eingesetzt werden. Zusammenfassend ist eine Kultur im Winter sehr kostenintensiv. Die bessere Lösung wäre hier ein Einräumen ins heimische helle Treppenhaus, in den Keller oder an andere kühle Standorte sinnvoll. Eine Zusatzbeleuchtung ist wegen der größeren Räumlichkeit zu empfehlen, jedoch nicht bzwingend notwendig. Langjährige Überwinterungserfahrungen von anderen Kakteenfreunden haben gezeigt, das die Pflanzen auch ohne jegliches Licht auskommen können. In dem Zusammenhang kann auch aus einem dunklen und ungeeigneten Winterquartier ein optimaler Standort geschaffen werden, vorausgesetzt die Temperatur bleibt weitestgehend unter 15 °C. Lediglich beim Ausräumen im Frühjahr, sollten die völlig dunkel überwinterten Pflanzen ganz vorsichtig wieder an das Licht gewöhnt werden.

Pflanzenauswahl: Die Auswahl der geeigneten Pflanzen für die Kultur im Frühbeetkasten ist nach den Pflegemöglichkeiten im Sommer und Winter gerichtet. In vollsonnigen Lagen bewähren sich vor allem viele Echinocereen, Trichocereen, dicht und weiß bedornte Mammillarien und Ariocarpen. Bei nicht zu kühler Überwinterung werden hier auch anspruchsvolle Gattungen aus Mexiko wie Astrophytum, Coryphantha oder Thelocactus mit Erfolg kultiviert werden können. Für etwas weniger heiße Standorte, insbesondere in der Zeit der Mittagssonne bei leichten Schatten sind für grüne Mammillarien, Notokakteen, viele Parodien, Echinopsen und Gymnocalycien, hier optimale Kulturbedingungen. In heller, aber nicht zu heißer Lage, bei guter Lüftung und kühler Überwinterung gedeihen viele aus höheren Lagen stammende Kakteen hervorragend im Frühbeetkasten, wie z.B. Rebutien, Lobivien, Sulcorebutien, Oreocereen und viele andere.


Gewächshaus


Gewächshaus
Gewächshaus der Firma
Hoklartherm, bio-top ll

Allgemein: Ein mehr oder weniger großes Gewächshaus zu besitzen, ist wohl der Traum eines jeden Kakteenfreundes. Hierbei werden die natürlichsten und vielseitigsten Möglichkeiten für eine Kakteenkultur geboten. Das Gewächshaus erlaubt es in hohem Maße, den Kakteen die gewünschten Klima- und Pflegebedingungen zu schaffen. Mit entsprechenden zusätzlichen Einrichtungen können die Kakteen das ganze Jahr über im Gewächshaus gepflegt werden. Somit entfällt das jährliche Aus- und Einräumen. Und schließlich erhöht sich für den Kakteenfreund die für die Kultur zur Verfügung stehende Zeit. So kann er auch an verregneten Tagen im Trockenen sitzend, an seiner Sammlung arbeiten und sich an ihr erfreuen. Gewächshäuser werden mittlerweile in verschiedenen Größen, Konstruktionen und Preislagen im Fachhandel angeboten. Ein großes Gewächshaus ist auf Dauer leichter zu betreiben. Für die Klimaführung ergibt sich Dank des größeren umbauten Raumes ein viel breiterer Spielraum als bei kleineren Gewächshäusern, welches sich rasch erhitzt und auch wieder auskühlt.

Dem begeisterten Liebhaber kann das Gewächshaus eigentlich nicht groß genug sein. In diesem Fall ist sicher günstiger, von vornherein ein größeres Gewächshaus anzuschaffen als zunächst ein kleines und dies später zu erweitern oder durch ein zweites zu ergänzen. Andererseits sollte der Kakteenfreund bei der Entscheidung für die Größe des Gewächshauses jedoch auch bedenken, wie viele Kakteen er eigentlich überblicken und mit der gebotenen Sorgfalt pflegen kann. Bei einer zu großen Anzahl von Kakteen besteht sonst die Gefahr, daß das Hobby schnell in eine stressige und belastende Arbeit ausartet. Viele angebotene Kleingewächshäuser erfordern, zumindest laut Herstellerangabe, weder eine Baugenehmigung noch eine Bauanzeige. Jedoch ist die Rechtslage in den einzelnen Bundesländern unterschiedlich. In vielen Gemeinden bestehen zudem auch örtliche Bausatzungen. Es empfiehlt sich daher, rechtzeitig Informationen einzuholen und den Nachbar zu verständigen. Auskünfte über Baugenehmigungen können beim zuständigen Bauordnungsamt eingeholt werden.

Standort: Wie das Gewächshaus beschaffen sein soll, hängt weitgehend von den örtlichen Gegebenheiten ab. Die einfachste Form ist das mit einer Längsseite an ein Gebäude angelehnte Gewächshaus (Anlehngewächshaus) mit einseitig nach außen abfallendem Pultdach. Man kann dabei je nach seiner Breite den Gang an der Wand vorsehen und eine Seitenstellage auf der Fensterseite. Bei größerer Breite plant man den Gang in der Mitte, ein Beet an der Gebäudewand und auf der Fensterseite eine Stellage. Der Nachteil dieses Hauses ist aber, daß es verhältnismäßig wenig Licht erhält, denn die Gebäudewand gibt immer, auch wenn sie hell gestrichen ist, wesentlich weniger Licht ab als der Himmel. Sie muss also in jedem Falle schneeweiß getüncht werden. Ferner bekommt ein solches Haus bei Ost- oder Westlage nur knapp einen halben Tag Sonne, während es sich bei Südlage zu stark erhitzt und bei entsprechender Lüftung besonders stark austrocknet.

Häufig ist es in Gewächshäusern die allzu trockene Luft, die die Pflanzen nicht so gedeihen lässt, wie man gehofft hatte. Ideal wäre da ein Gewächshaus, das entweder frei steht oder mit seiner Stirnseite an eine Gebäudesüdwand angelehnt werden kann und dessen Satteldach sich nach Osten und nach Westen neigt. Selbstverständlich hält man auch diese Stirnwand strahlend weiß. Das Gewächshaus soll natürlich in jedem Falle so stehen, daß es möglichst gar keinen Schatten erhält. Für die Größe des Gewächshauses gibt es einen weiten Spielraum, der eigentlich nur durch den im Garten zur Verfügung stehenden Platz, eventuelle baurechtliche Richtlinien und die Finanzkraft des Besitzers begrenzt wird.

Quelle: Beckmann KG

Konstruktion: Zunächst sollte der Gewächshausinteressent entscheiden, ob er es selbst konstruieren will oder ob er sich für eines der angebotenen Fertiggewächshäuser entscheiden will. Da der Fachhandel eine breite und ausgereifte Palette an Konstruktionen anbietet, ist eine Eigenkonstruktion dem technisch erfahrenen Liebhaber zu empfehlen. Fertiggewächshäuser werden meist als Bausatz geliefert, wo anhand der Konstruktionsanleitung ein problemloser Aufbau gegeben ist. Die tragende Konstruktion der Gewächshäuser kann aus Stahl oder Aluminium bestehen. Holzgewächshäuser können nicht empfohlen werden. Die Holzteile müssen, um tragfähig genug zu sein, eine gewisse Stärke haben und nehmen dadurch zu viel Licht weg. Zur Eindeckung steht zunächst das übliche Glas (Silikat- oder Blankglas) zur Verfügung. Es sollte mindestens eine Dicke von 4 mm vorweisen. Im Gartenbau gibt es zwei verschiedene Arten von Glasformen. Blankglas ist beiderseits wie Fensterglas glatt und durchsichtig. Nörpelglas dagegen ist auf der einen Seite glatt, auf der anderen aber genörpelt.

Dadurch wird das Licht etwas gestreut. Jedoch biete Nörpelglas keine Gewähr dafür, daß es nicht doch zu Verbrennungen an den Kakteen kommen kann. Sie müssen daher gerade im Frühjahr auch unter Nörpelglas leicht schattiert werden. Blankglas und Nörpelglas weisen etwa die gleiche Bruchfestigkeit, Lichtdurchlässigkeit und Wärmeleitfähigkeit auf. Glas ist ein sehr bewährtes Eindeckmaterial für Gewächshäuser. Es altert nicht und hat eine hohe Lichtdurchlässigkeit von 90-92 %. Ultraviolettes Licht wird allerdings fast völlig verschluckt. Ferner ist Glas auch, ohne daß Kratzer zurückbleiben, leicht zu reinigen.

Durch die Verwendung von Kittbändern, dauerelastischem Kitt oder die bei Aluminiumprofilen mögliche kittlose Verglasung, ist das Einsetzen der Scheiben heute für den Liebhaber kein Problem mehr. Nachteilig ist die hohe Wärmeleitfähigkeit des Glases (hoher K-Wert), die im Winter zu starken Wärmeverlusten führt. Man kann, um diesen Nachteil zu begegnen, das Gewächshaus in der Art eines Doppelfensters verglasen. Doch ist eine Schmutzansammlung (Algen und Pilze) zwischen den Scheiben auf Dauer nicht auszuschließen. Durch die geringe Bruchfestigkeit wäre die Gefahr groß, dass bei den im Früh- und Hochsommer gefürchten Hagelunwettern, Schäden entstehen. Kakteenfreunde, die in höher gelegene Regionen wohnen, sollten zusätzlich noch die Tragfähigkeit berüchsichtigen. Entsprechende Zentimeter Nassschnee erreichen eine hohe Last und können die Scheiben eindrücken. Die bessere Lösung ist die Verwendung von Stegdoppelplatten (Hohlkammerplatten). Durch die Luftkammern dieser Platten ergibt sich eine gute Wärmeisolation, wesentlich bessere Bruchsicherheit und Belastungsgröße. Viele Stege zerstreuen zudem das Licht. Die Lichtdurchlässigkeit beträgt 85-90 %.

Plexiglas “Alltop”

Stegdoppelplatten altern und vergilben nicht. Sie sind jedoch verhältnismäßig weich und müssen daher vorsichtig gereinigt werden, damit sie nicht verkratzen. Die Befestigung der Platten ist nicht einfach. Da sie sich bei Wärme stark ausdehnen, können sie weder verschraubt noch fest eingekittet werden, sondern müssen beweglich gelagert werden. Die aufgebrachte einseitige “No-Drop-Beschichtung” verhindert das Abtropfen von Kondensat, was bei Blankglas immer wieder auftritt. Leider ist bei herkömmlichen Stegdoppelplatten auch keine UV-Durchlässigkeit gegeben, so daß die Pflanzen gerade an der Bedornung und am Pflanzenkörper blasser und kontrastärmer aussehen, als Kakteen die z.B. unter freiem Himmel gehalten werden. Beim Wuchs gedeihen Kakteen unter Silikatglas, wie auch unter Stegdoppelplatten gleich gut. Unter dem Aspekt der Wirtschaftlichkeit, bei einer ganzjährigen Kultur, sind Stegdoppelplatten in jedem Fall die bessere Wahl.

Quelle: Beckmann KG

In der nachfolgenden Tabelle sind zusammenfassend die wichtigsten Eigenschaften aufgeführt. Die optimale Lösung sind Stegdoppelplatten (Plexiglas) in der “Alltop-Ausführung”. Es vereint die Vorzüge der Stegdoppelplatten und die Lichtdurchlässigkeit von Glas mit dem Zusatz, UV-Durchlässig zu sein. Stegdoppelplatten altern und vergilben nicht. Die in der Dicke von 16 mm angebotenen Platten beweisen eine sehr hohe Belastbarkeit und Bruchsicherheit. Nachteilig ist hierbei der hohe Anschaffungspreis. Der Vollständigkeit halber seien hier noch 2 Eindeckmaterialien erwähnt. Zum Ersten wäre es das klassische Foliengewächshaus. Auf Grund der geringen Lebensdauer durch UV-Einwirkung, schlechter Witterungsbeständigkeit und ungünstigen Auswirkungen auf das Innenklima, sollte es als Kakteengewächshaus keine Verwendung finden.

Zum Zweiten bieten diverse Hersteller Dreifachplatten aus Makrolon an. Mit einer Stärke von 16 mm beweisen sie eine sehr hohe Hagelfestigkeit und Bruchsicherheit. Die Wärmeleitfähigkeit (K-Wert) ist mit 2,4 der beste Isolationswert aller Eindeckmaterialien. Wegen der geringen Lichtdurchlässigkeit von 72% und der fehlenden UV-Durchlässigkeit, ist Makrolon, was von den Kosten her bei der “Alltop-Verglasung” zu finden ist, für die lichthungrigen Kakteen nur bedingt zu empfehlen.

Eindeckstoffe und Eigenschaften

  Folie 3-fach Platten aus Makrolon Blankglas Isolierglas doppelte Verglasung mit Blankglas
Stärke in mm ca. 0,2 16 4 ca. 16,5
UV-Durchlässigkeit nein nein nein nein
Lichtdurchlässigkeit in % 89 72 90,8 83
Lichtbeständigkeit gering gut sehr gut sehr gut
Hagelfestigkeit sehr gering sehr gut gering gut
Bruchsicherheit gut sehr gut gering gering
Tropfresistenz sehr gering gut gering gering
Wärmedurchgang K-Wert 8,5 bis 10 2,4 6,0 3,0
  Stegdoppelplatten aus Polycarbonat mit “No-Drop-Beschichtung” Platten aus Plexiglas “Alltop”
Stärke in mm 6 8 10 16 16
UV-Durchlässigkeit nein nein nein nein ja
Lichtdurchlässigkeit in % 82 81 80 76 91
Lichtbeständigkeit gut gut gut gut sehr gut
Hagelfestigkeit gut sehr gut sehr gut sehr gut gut
Bruchsicherheit gut sehr gut sehr gut sehr gut sehr gut
Tropfresistenz gut gut gut gut sehr gut
Wärmedurchgang K-Wert 3,6 3,3 3,0 2,3 2,8

Quelle: Angaben diverser Hersteller


Belüftung und Heizung


Belüftung: Im Vergleich zum Freiland steht aber den Pflanzen im Gewächshaus insgesamt gesehen, unter Berücksichtigung des schrägen Lichteinfalls, der Träger und der Stellagen, oft nur die Hälfte der verfügbaren Strahlungsenergie zur Verfügung. Bereits bei der Konstruktion bzw. bei der Auswahl des Gewächshauses ist der Lüftung große Aufmerksamkeit zu widmen. Ein Gewächshaus in dem Kakteen kultiviert werden, sollte möglichst sonnig stehen. Wegen des “Gewächshauseffektes” wird es sich aber sehr rasch erhitzen. Es müssen daher von vornherein entsprechend große Lüftungsfenster vorgesehen werden.

Es ist nützlich, wenn nicht nur oben am Dach Lüftungsfenster angebracht sind , durch die die erhitzte Luft austreten kann, vielmehr sollten auch an den Stehwänden Seitenfenster oder eine zu öffnende Tür vorhanden sein, durch die kühlere Außenluft einströmen kann. Erst hierdurch wird eine Luftumwälzung gewährleistet. Wie schon im Kapitel Frühbeet beschrieben, erleichtern automatische Fenster- und Türöffner die Klimatisierung des Gewächshauses sehr. Der Einbau eines Hochleistungs-Ventilators (Fördervolumen ca. 600 m³/h) wäre hierzu alternativ zu nennen.

Heizung: Ebenfalls sollte bei der Planung überlegt werden, ob und gegebenenfalls wie das Gewächshaus beheizt werden soll. Die beste Lösung ist hierbei die Warmwasserheizung, die bei entsprechenden Heizrohren eine gleichmäßige und gut regulierbare Heizmöglichkeit bietet. Die ideale Lösung wäre ein Anschluss an die heimische Heizungsanlage. Man kann auch durch ungleichmäßiges verlegen eine unterschiedliche Überwinterungstemperatur erreichen (bei größeren Gewächshäusern), so daß kühler zu überwinternde Gattungen auf ihrer Seite die notwendige Temperatur erhalten. Ein eigener Raumthermostat erledigt hierbei die Regulierung der Temperatur. Im Betrieb teuer, aber in der Installation einfach ist der Betrieb mittels einer elektrischen Heizung. Im Handel werden hierbei Heizlüfter in verschiedenen Größen und Leistungsklassen angeboten.

Die Ausstattung sollte aber schon im Bereich von 2000 Watt liegen, wobei umschaltbare Geräte 1000/2000 Watt zu empfehlen sind. Hier kann die Heizleistung an die jeweilige Witterung angepasst werden. Rippenrohrheizungen oder Ölradiatoren können für den Betrieb auch verwendet werden. Um die Wärme im Gewächshaus gleichmäßig zu verteilen sollte über den Einsatz eines Ventilators nachgedacht werden. Zu den Nachteilen einer elektrischen Beheizung, zählt die sehr hohe Leistungsaufnahme. Gerade bei stetig steigender Energiekosten sollten somit Wärmeverluste am Gewächshaus so gering, wie möglich gehalten werden. Eine gute Isolation des Gewächshauses ist daher notwendig. Eingedeckt mit Doppelverglasung oder Stegdoppelplatten, im Winter der Einsatz von Styropor-Platten der nicht für den Lichteintritt wichtigen Seitenscheiben und gutes Abdichten der Fugen und Ritzen, vor allem an Türen und Fenstern, sollten hierbei die Wärmeverluste mindern.

Sinnvoll ist auch der Einsatz von Luftpolsterfolien, die in den letzen Jahren angeboten werden. Sie ermöglicht gegenüber Styropor-Platten wesentlich mehr Lichtdurchlässigkeit und erreicht eine gute Isolierwirkung. Verglasungen unter 16 mm Dicke empfehlen wir in jeden Fall zu isolieren. Gegen überraschende Stromausfälle kann eine Petroleumheizung diese kritische Zeit überbrücken. In Zeiten steigender Energiekosten, ist die Propangasheizung als derzeit effektivste Möglichkeit der Gewächshausbeheizung zu nennen. Die Investitionskosten für solch eine Anlage sind zwar anfangs erst einmal höher, als der Betrieb mit elektrischen Heizlüftern, die Betriebskosten für die Erzeugung von Wärme sind aber wesentlich geringer, so dass sich eine Anlage schon nach wenigen Jahren rentiert. Zum Schutz vor einer unerwartet leeren Flasche, gerade in einer kalten Winternacht, empfehlen wir Anlagen mit Doppelventilen. Sie ermöglichen den Anschluss von 2 Flaschen. Ist eine Flasche verbraucht, wird automatisch auf die andere Flasche umgeschaltet. Man hat also genug Zeit, die leere Flasche zu tauschen.

Umweltfreundliche Technik mittels Katalysatorbrenner ermöglicht einen Wirkungsgrad von bis zu 99% und erzielt eine Kohlenmonoxid freie Verbrennung. Soviel zu den Vorteilen. Natürlich gibt es zum Betrieb mit Propangasheizern auch wieder Nachteile, die an dieser Stelle auch genannt werden müssen. Propangas ist ein hochexplosives Gas, was schwerer als Luft ist. Bei falschem Umgang können hierbei gefährliche Situationen entstehen. Die heutigen Verbrennungsanlagen sind so konzipiert, das bei ausgehender Flamme kein Gas mehr entweicht, doch sollte man nicht leichtsinnig hiermit umgehen. Für eine Verbrennung muss gerade bei kleineren Gewächshäusern, genügend Sauerstoff zur Verfügung stehen, sonst könnte die Anlage nach kurzer Zeit nicht mehr die gewünschte Leistung liefern oder sogar im schlimmsten Fall ausfallen. Somit ist eine Be- und Entlüftungsmöglichkeit einzurichten. Bei der Verbrennung von Propangas entsteht Kohlendioxid und Wasser, letzteres ist für unsere Kakteen im Winterquartier immer eine Gefahr (Schimmel- und Fäulnisbildung).

Abhilfe schafft ein elektrischer Luftentfeuchter, der mittels elektronischem Hygrometer oder zeitgesteuert die Gewächshausluft reinigt. Zusammenfassend sollte der Kakteenfreund, der mit dem Gedanken spielt, ein Gewächshaus zu errichten, die Prospekte diverser Hersteller studieren oder wenn sich die Gelegenheit bietet, die Angebote auf der Ausstellungsfläche begutachten. Gartenbauausstellungen und eine Besichtigung bei Gartenfreunden könnten hierbei eine willkommene Entscheidungshilfe, für die geplante Anschaffung sein.

Geeignete Pflanzen: Ein gut ausgestattetes Gewächshaus bietet viele Möglichkeiten, ein bestimmtes Klima einzustellen und aufrechtzuerhalten. Grundsätzlich können im Gewächshaus Kakteen mit unterschiedlichen Kulturansprüchen sehr erfolgreich gepflegt werden. Andererseits sind natürlich gewisse Grunddaten des Klimas vorgegeben, die nicht beeinflusst werden können, weil sie von der Gewächshauslage des Kakteenfreundes abhängt. So ergeben sich andere klimatische Bedingungen am Rheingraben, als im Mittelgebirge oder an der Küste. Ein in einer warmen Region vollsonnig gelegenes Gewächshaus ist natürlich besonders geeignet zur Pflege sonnen- und wärmeliebender Kakteen. Der Kakteenfreund wird hier vielleicht eine Sammlung Melocacteen, Discocacteen, Astrophyten und weiße Mammillarien aufbauen. Andererseits werden Hochgebirgskakteen wie Lobivien, Rebutien, Sulcorebutien und andere in diesem Gewächshaus, auch bei allem Lüften und Schattieren, nicht optimal gedeihen.

Mit diesen Kakteen wiederum wird aber ein Kakteenfreund Erfolg haben, dessen Gewächshaus in einer rauhen Region mit einer besonders guten Belüftung ausgestattet ist. Eine leichte Schattierung durch einen Baum oder Haus über die heißen Mittagsstunden wäre kein Nachteil für die Kultur von Notocacteen, grünen Mammillarien, Gymnocalycien und vielen Parodien. In einem durch viele Bäume und Häuser stark schattierten Gewächshaus kann ein Liebhaber sich auf die Pflege epiphytischer Kakteen konzentrieren.

Bezugsadressen für Gewächshäuser und Zubehör

Beckmann (Gewächshäuser, Frühbeete und Zubehör)
Hoklartherm (Gewächshäuser, Frühbeete und Zubehör)
Hunecke (Gewächshäuser und Zubehör)
Krieger (Gewächshäuser, Frühbeete und Zubehör)
WAMA – Gewächshäuser

Kommentare sind geschlossen.