Yavia

Roberto Kiesling und Jörg Piltz erstellten im Jahr 2001 die Gattung, welcher derzeit nur eine Art (monotypisch) „Yavia cryptocarpa“ zugeordnet ist. Die Endeckungsgeschichte reicht bereits bis in das Jahr 1986 zurück, wo erste Exemplare durch Jörg Piltz gefunden wurden, diese jedoch verloren gingen. Erst im Jahr 2000 wurde neue Exemplare entdeckt und konnten daraufhin beschrieben werden. Die Art wächst unter sehr rauhen Lebensbedingungen an Hängen in Schieferfelsen, nahe der argentinisch-bolivianischen Grenze.
Das argentinische Departmento Yavi, in der Provinz Jujuy, wo die Pflanzen gefunden wurden, ist hierbei der Namensgeber der Gattung. Meist sind die Pflanzenkörper nur im Frühjahr zusehen, wenn sie ausreichend Feuchtigkeit bekommen, dann zeigen sie auch ihre Blüten. Danach ziehen sich die Pflanzen wieder in den Boden oder Spalten zurück. Der Wind weht Staub, Sand oder kleinere Kieselsteine über die Pflanzenköper, die damit dann vollständig bedeckt werden. Die Saat entwickelt sich mehrere Monate im tiefen und behaarten Zentrum des Scheitels. Reife Samenbeeren sind dann ausgetrocknet und werden mit der Blüte des kommenden Jahres aus der Pflanze herausgetoßen. Sie beinhalten meist 1 bis 5 Samenkörner, selten mehr.

Verbreitungsgebiet:
Südamerika:
Argentinien – Provinz Jujuy, Dept. Yavi, in der Nähe von La Quiaca und Quebrada de Toqueros, in 3700 m Höhe


Kulturhinweise

  • In Bezug auf Pflege und Standort etwas anspruchsvoller, besonders bei wurzelechten Pflanzen
  • Nicht für Anfänger geeignet

Substrat:
Mineralische Standardmischung mit einigen Beimischungen
(Bims, Zeolith, Kies, Kieselgur in durchschnittlicher Körnung von 1-4 mm)

Wachstumszeit:

April – September

  • Vollsonniger bis sonniger und warmer Standort im Gewächshaus, Frühbeet, regengeschützter Platz auf dem Balkon oder der Terrasse, mit möglichst viel Frischluft
  • Bei praller Sonne, besonders ab der Mittagszeit, leicht schattieren oder kräftige Luftbewegung ermöglichen
  • Im April vorsichtig angießen, besonders bei gepfropten Pflanzen, damit die Pflanzenkörper nicht aufplatzen, im weiteren Verlauf kann bei sonniger und trockerner Witterung wöchentlich gegossen werden
  • Wurzelechte Haltung etwas heikel, Substrat sollte gut durchlässig sein
  • Pflanzenkörper beim gießen möglichst nicht befeuchten, Wassergaben durch anstauen empfehlenswert
  • Gepfropfte Pflanzen bekommen ein mastiges und eher untypisches Aussehen, platzen sehr häufig auf (je nach Wüchsigkeit der Unterlage) und sprossen sehr stark
  • Bewuzelung von Sprosse ist oftmals nicht erfolgreich und auch sehr langwierig, meist vertrocknen die Pflanzensprosse ohne Wurzelaustrieb

Ruhezeit:

Oktober – März

  • Absolut trocken, etwa um 5°C, jedoch nicht dauerhaft über 10°C
  • eine kühle Überwinterung begünstigt die Blühwilligkeit, kurzzeitige Temperaturabfälle bis an die -10°C werden toleriert

Fotodetails in der Galerie

Planzennamen und Synonyme nach Edward F. Anderson und Urs Eggli

cryptocarpa 

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